Europäischer Austausch bringt viel Erfahrung mit Sprache und Technik

Filmauszug

“Imkerei ist regional oder auch von Staat zu Staat von verschiedenen Traditionen geprägt. So ist das ja auch in der Landwirtschaft, im Forstwesen und bei der Jagd”, erläutert Sascha Bednarz, Vorsitzender des Bienenkorb Ruhr e.V. etwas, dass er aus einem Europaprojekt gelernt hat. Ein Jahr lang hat sich der Verein trotz Corona Imker aus Europa zusammenzubringen. “Im Vorjahr haben wir unter dem Eindruck von Corona eine Online-Konferenz von Imkern aus dem deutschsprachigen Raum und Benelux organisiert. Daran haben  rund 400 Interessierte teilgenommen. Dies mal wollten wir etwas zusammen machen. Mit mehr Einsatz.”

Dabei hatte die Mitwirkenden des Mülheimer Bühnenvereins mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen. “Überraschenderweise muss zunächst eine sprachliche Ebene gefunden werden. So in Präsenz und mit anschaulichem Material ist das kein Problem. Aber versuche mal jemand einen Text zu verstehen. Die Imker haben ja ihre eigenen Berichte. Da helfen auch automatische Übersetzungensprogramme nicht. Aus einem Satz über ein Bienenvolk wird da gleich ein politischer Text”, lacht Sascha Bednarz ein wenig in der Rückschau. Der Verein hat einiges an Übersetzungsarbeit benötigt, da sich die Partner grenzüberschreitend mit Lehrvideos befassten. Da gab es technische wie sprachliche Schwierigkeiten.

Mehrsprachiges Video aus dem europäsichen Bienenprojekt

Online ist anders: Viel über Technik gelernt

Der Verein will mit dem Projekt einen Austausch mit europäischen Imkern beginnen. Dabei geht es nicht um den Austausch von Wissenschaftlern oder Funktionären, sondern von den Imkern die ihre eigenen Bienen pflegen oder zumindest daran interessiert sind. “Wenn wir auf europäische Partner zugegangen sind, dann waren einige desinteressiert, einige interessiert und einige haben sich wirklich eingebracht. Diese waren dann auch meist sehr stolz, dass sich andere aus anderen Ländern für ihr Hobby – oder auch ihre Berufung – interessierten. Die liegen uns am Herzen. Und ich hoffe, sie auch bald einmal  in Präsenz zu treffen. Denn online, per Email oder auch mal Telefon, ist einfach nicht das Gleiche. Imkern ist halt irgendwie mehr Handwerk, das von den Menschen lebt”, schließt Sascha Bednarz.

Der Austausch erfolgt im Rahmen des Projektes “”Die Biene und Imkerei als Symbole für nachhaltigen und länderübergreifenden Umweltschutz”. Und alle Beteiligten sahen in ihrer Arbeit mit Bienen einen Beitrag zum Umweltschutz und zu Nachhaltigkeit. Die Projektaktivitäten wurden prämiert und aus dem Programm “Europa bei uns zuhause” von “Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes Nordrhein-Westfalen” gefördert.

Wie hilft man Geflüchteten aus der Ukraine?

Mal etwas ganz anderes für den Bienenkorb Ruhr e.V. Mit Unterstützung der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) bemüht sich unser Verein, Geflüchteten aus der Ukraine zu helfen. Dabei konzentrieren wir uns auf Mülheim an der Ruhr und Umgebung, auch wenn wir den Aktivitätesbereich des Vereins darüber hinaus sehen. Wir sind nicht ortsgebunden, wie die üblichen, traditionellen Imkervereinigungen und -verbände. Das hat rein praktisch Gründen aufgrund persönlichen Beziehungen zu Vereinen bzw. deren Funktionäre.

Unser Projekt hat zum Ziel, Geflüchtete aus der Ukraine zur Mitarbeit und Mitwirkung, ja zur Mitgliedschaft in Vereinen zu bewegen. Dabei wollen wir vermitteln, uns vernetzten und Geflüchteten aus der Ukraine helfen. Auf Unterstützung und Zuspruch anderer Vereine sind wir bereits gestoßen. Die ganze Aktion läuft bis Weihnachten.

Es geht bei diesem Projekt nicht nur um Kinder- und Jugendliche. Auch geht es nicht nur um Sportvereine. Auch angehende Imker sind willkommen.

Das Projekt läuft bis zum Jahresende, wo draußen weniger zu tun ist. Kurz vor Weihnachten wollen wir dann schauen, was des gebracht hat.

Schaubeute vorgestellt

Schaubeute mit Fotos in Rähmchen

Eine Schaubeute dient dem Unterricht und enthält keine lebenden Bienen bzw. kein Bienenvolk. Der Bienenkorb Ruhr e.V. hat jetzt eine eigenen Schaubeute entwickelt. Das Projekt kam sehr kurzfristig im Oktober zustande und wurde von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) gefördert.

Im Video erklären die Vereinsvorsitzenden Sascha Bednarz und Dirk Schmidt die Elemente der Schaubeute. Das fotografisch in den Rähmchen wiedergegebene Bienenvolk kann modifiziert werden. In einem separaten Video werden die Möglichkeiten dargestellt.

Schaubeute des Bienenkorb Ruhr e.V. kurz vorgestellt.

Einsatzszenarien

Mit der Schaubeute kann sich zunächst vertraut gemacht werden – ohne den Einsatz von lebenden Bienen, eines Smokers und Schutzausausrüstung. Die Teile der Beute sind alle beschriftet, so dass im Umgang schnell die Imkerspracher mit spezifischen Bezeichnungen erlernt wird.

Darüberhinaus kann können an dem Bienenvolk einige Übungen vorgenommen werden. So kann die Größe des Bienenvolks mit bekannten Schätzmethoden ermittelt werden. Auch nach der Bienenkönigin kann gesucht werden. Dabei kann ein Rahmen mit einer markierten Königin und einer unmarkierten Königin eingesetzt werden.
Auch eine exemplarische Bestimmung des Befall mit Varroa-Milben kann vorgenommen werden.
Es sind alle Zargen vorhanden, um den Aufbau zur Honigentnahme, Volkvermehrung etc. darzustellen oder üben zu lassen.

Die Beute kann beim Verein ausgeliehen werden.

Dank gilt der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt. Sie hat nicht nur die Zusammenstellung der Schaubeute finanziell ermöglicht, sondern auch ein – coronakonformes – Engagement in den letzten Monaten ermöglicht. Trotz Corona kann sich der Bienenkorb Ruhr e.V. so betätigen.
Dank an unsere Gastgeberin in Wachtendonk, wo wir im Garten arbeiten konnten und auch die Aufnahmen entstanden. Dank an das Bochumer Bildungszentrum e.V., das uns die Nutzung eines Unterrichtsraums für die Arbeiten – auch “zwischen den Jahren” – zur Verfügung stellte.

Alternativer Link zum Video bei YouTube: https://youtu.be/RMAQbPlVJ90